Rixbeck's Entwicklung

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Rixbeck - Entwicklung

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Die älteste Urkunde, die Rixbeck betrifft, datiert vom 18. März 1136. Adalbertus von Rikeswigh tritt als Zeuge in einer Urkunde für das Kloster Gehrden auf. Adalbert dürfte als Ministerialrat auf einem Paderborner Hof in Rixbeck gesessen haben. Sein Name erscheint in mehreren Urkunden zwischen 1136 und 1177.

Die Urkunde weist folgenden Text auf:

Anno domini Millesimo centisimo tricesimo sexto

Datum Patherbornis duodecimo Kalend. Aprilis

Adalbertus de Rikeswigh (Im Jahre des Herrn Tausend einhundert dreißig sechs, Gegeben zu Paderborn 12 Tage vor dem 1. April Adelbert von Rikeswigh)

Aus dem Kopialbuche des Klosters Gehrden

Im Namen der Heil und unteilbaren Dreieinigkeit.

Bernadus durch die Gnade Gottes Bischof zu Patherborn.

Da wir befürchten, dass die Zeiten schon gekommen sind, die der hl. Apostel als  zukünftig   vorausgesagt hat, indem er sagte, es werden Menschen sein, die nur sich selbst lieben, und weil es öfters geschieht, dass die, die in der Ruhe ihres Herzens Gott dienen wollen, von rücksichtslosen Menschen zu Unrecht gestört werden, ermahnt Uns die Sorge Unseres Amtes daran, allen, die Gott lieben, die Obhut des Hirten zuzuwenden, insbesondere aber über die, die Unserer Leitung vor allem anvertraut sind, mit größerer Umsicht und  Sorgfalt zur Abwendung nicht nur gegenwärtiger sondern auch zukünftiger Unbill, wie immer sie auftreten könne, auf Gottes Geheiß zu wachsen.

Deshalb ist es unser Wille, dass allen Christgläubigen gegenwärtiger wie zukünftiger Zeit bekannt ist, dass eine bis dahin kleine Schar der Mägde Gottes, die sich anfangs auf dem Berge Iburg zusammengeschlossen hatte, von der Kirche in Hersze auf diesem Berge einen Platz und Besitztümer einer Kirche erhalten hatte zur Nutzung derjenigen, die dort Christus dienten. Später aber auf heilsamen Beschluss hin siedelte sie über auf einen Platz in Gehrden, behauptete aber mit Recht das Privileg ihres Besitzes an früherer Stelle, wiewohl sie unter dem Zwang der Notwendigkeit ihre Wohnstätte wechselte.

Aus Fürsorge für die Sicherheit der genannten Gemeinschaft der Mägde Gottes, zum Heil Unserer Seele und Unserer Eltern und zur Vermeidung ungerechter Bedrängnis, die folgen könnte, entbinden Wir daher die Fürsorge für die Kirche auf dem vorgenannten Berge von aller Machtbefugnis eines jeden Archidiakons, nach Beratung und mit Übereinstimmung der ganzen Patherborner Kirche. Und damit die Dienerinnen Gottes im Kloster Gehrden vor jedem Anlass zur Belästigung geschützt sind, haben Wir sie dem Prälaten jener

Gemeinschaft zugewiesen; ein Machtanspruch von Klerikern oder Laien bleibt ausgeschlossen.

Damit diese Unsere Anordnung für alle späteren Zeiten gültig und unangetastet bleibt, bekräftigen wir sie mit der Vollmacht des Vaters, des Sohnes und Hl. Geistes und der hl. Apostel Petrus und Paulus und haben vorliegende Urkunde, beglaubigt durch den Abdruck unserer Gerichtsbarkeit und Siegels und durch das Zeugnis derer, die unten aufgezeichnet sind, aufschreiben lassen.

Die Zeugen:

Weno, Probst von der Großkirche, Rembertus, Probst von St. Andreas, Dechant Almarus, Ekbertus, Lentfriedus, Bernhardus, Evergisus, Meinricus, die Canoniker der Großkirche Hameke, Abt von St. Paul, der Mönch Lambertus.

Als Laien:

Widekindus von Swalenborgh, Hermannus von der Lippe, Thetmarus von Buiren, Wernerus

von Brak, Graf Henricus, Adalbertus von Rikeswigh, Luidoldus von Osdagesheim, Conradus Stapel, Uffo, Anshelmus, Eilbertus, Koco von Burg, Cono der Reiche.

Dies ist verhandelt im Jahre des Herrn 1136, unter der Herrschaft des Römischen Kaisers Lotharicus, im 12. Jahre seiner Königsherrschaft, im 4. seiner kaiserlichen Regierung.

                        Gegeben zu Patherborn am 18. März

1207 bezog der Konvent zu Mariengarden in Köln Abgaben in „Richerswich“, die er 1231 an das Patroklistift in Soest abtrat. Rixbeck ist damit in den Kölner Bereich gewechselt. Heute erinnert noch der Kölner Grenzweg in Dedinghausen an die Grenze zwischen Paderborn und Köln.

Die Curia (Fürstenhof) in Rixbeck nebst Zehnten gehörte zu den Freigrafschaftsgütern der Grafschaft Bökenförde mit denen 1280 Albert von Störmede vom Grafen von Arnsberg belehnt wurde. Ritter Friedrich von Hörde zu Störmede erhält 1300 dann das Lehen. Nach der Lehnsrolle liegt Rikerswick zwischen Bokenevorde und Lippiam. Rixbeck muss man sich in dieser Zeit wohl als einen einzigen nicht unbedeutenden Hof vorstellen.1584 nennt sich Friedrich Bernhard von Hörde zu Störmede und Recksbeeck. In dieser Zeit dürfte auch die Ritterburg entstanden sein. Heute finden sich noch Mauerreste dieser Anlage als Wasserstelle in der Wiese gegenüber dem Friedhof. Zu Beginn des Jahrhunderts war auch die Burggräfte noch vorhanden. 1646 ermächtigt Wilhelm von Hörde seinen Vetter Jobst Bernhard Korff seineadeligen Häuser Störmede und Recksbeck in Besitz zu nehmen. Am 26.11.1655übernimmt dieser dann das “adelige Haus Reckesbeck und acht Häuser im Thie“ (daher der Name Thiemeyer). Rixbeck bestand zu diesem Zeitpunkt offensichtlich aus 8 Höfen im heutigen Oberdorf. Auch in der  Steuerliste vom 14.08.1685 gibt es nur diese Namen. 1717 tauchen in den Steuerlisten dann Namen von Köttern am Berge auf: Adrian (heute Koch), Wwe Hemman (heute Schmidt, nach einem Brand Richtung Dedinghausen wieder aufgebaut),Jürgen (heute Kellerhoff), Ricus (heute Hoppe), Heinrich (heute Jungemann/Kussmann) und Büchter Ricus (heute Heiermeier, ebenfalls nach einem Brand Richtung Dedinghausen wieder aufgebaut)

Die Namen von 1717 sind lediglich Vornamen, ein Hausname ist aus dieser Zeit nicht nachzuweisen. Da eine Witwe aufgeführt ist, kann davon ausgegangen werden, dass die Ansiedlung einige Zeit vor dem angegebenen Jahr erfolgte.

Die Herren zu Störmede mussten wohl für ihre Ländereien mehrere Arbeiter benötigen. Daher schufen sie am Berge 6 Kotten. Diese Flächen lassen sich noch heute in dem Katasterplan deutlich erkennen. Die regelmäßig und gleich groß zugeschnittenen Grundstücken lassen gleichermaßen den Schluss zu, dass die Kötter planmäßig angesiedelt wurden. Jeder Kotten hatte einen Gartenstreifen auf der anderen Seite der „scheefen Beeke“ = schiefer Bach (auch heute existieren diese Gartenparzellen noch). Die geringen Ländereien befanden sich hinter den Häusern und bestanden aus langen Streifen.

An den nachfolgenden Namenslisten und einer Viehzählung von 1760 läßt sich erkennen, dass die Kötter mit ihren geringen Landflächen wohl kein Auskommen hatten:

1759

1760

1799

Steffen Arian, ein Schneider 

Arian (2 Kühe, 1 Schwein)

Adrian

Philip Kottsie, ein Schuster

Kösters (1 Kuh)

Coesteer

Christoph Rosenbaum, Halbkötter

Rosenbaum (1 Kuh)

Rosenbaum

Joh.Henrich Müller, Halbkötter 

Lübbert (2 Kühe)

Lübbert

Anton Klohs, Halbkötter

Bußfrau (1Kuh)

Klohs

Wwe. Henr Büecker, Halbköttersche

Büchtersmann (1 Kuh)

Büterman

Anhand solcher Steuerlisten können wir feststellen, dass Rixbeck zwischen 1685 und 1717 sich von 27 Einwohnern auf 54 Einwohner verdoppelt hat.

Erst im Jahr 1809 wurde für Rixbeck die Leibeigenschaft aufgehoben.

Mit der Industrialisierung um 1900 ist dann eine starke Besiedlung Rixbecks zu verzeichnen. Es entstanden die Häuser im Unterdorf (Schlingfeld), Richtung Esbeck (Alpenstraße und Elsternweg) gab es das Bahnhaus, Brülle, Menke und Braun und kurze Zeit später entstanden die Häuser von Speit bis Schulte-Voß. Die Häuser am Wasserturm zählen ebenfalls zu Rixbeck. Gemäß einer Volkszählung vom  1. Dezember 1910  hat Rixbeck 312 Einwohner. Man trägt sich mit dem Gedanken eine eigene Schule zu bauen. Der erste Weltkrieg und die Nachkriegszeit verzögern dieses Vorhaben jedoch. 1924, Rixbeck war inzwischen auf 420 Einwohner angewachsen (davon 49 Schulkinder), konnten die Pläne dann umgesetzt werden. Mit viel Engagement und Eigenleistungen bauten die Rixbecker zuerst die Schule und gleich im Anschluss die Kirche.

Um 1960 entstanden insbesondere aufgrund der Nähe zu Lippstadt und der dort vorhandenen Arbeitsplätze dann regelrechte Wohngebiete in Rixbeck:

1960 erfolgte die Bebauung in der Albrecht-Dürer-Straße, 1962-64 die Siedlung Im Dahlgarten, 1964 Am Eichenhügel, dann Blütenweg und Windthorststraße 1966, der Papenbusch 1967, Auf der Höh 1970 und erst 1997/98 der Bereich Haselbusch, Im Kleefeld.

Rixbeck  hat heute ca. 1200 Einwohner und gehört seit der kommunalen Neuordnung 1975 zur Stadt Lippstadt.

 


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